Udo Voigt, MdEP, zu Gesprächen mit ranghohen Politikern im Libanon
Der israelische Ministerpräsident Netanyahu legte kürzlich auf der Münchner Sicherheitskonferenz einen theatralischen Auftritt hin, indem er das zerbeulte Stück einer angeblichen abgeschossenen iranischen Drohne vor die Kameras hielt. Der israelische Regierungschef wollte damit medienwirksam auf die Bedrohung seines Landes aufmerksam machen.
Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Über die andere Hälfte berichten die westlichen Medien, die sich so viel auf ihre Objektivität zugutehalten, leider mit keinem Mucks: darüber, daß es Israel mit der Integrität und Souveränität seiner Nachbarländer noch viel weniger genau nimmt. Tatsache ist – abgesehen von den sich häufenden völkerrechtswidrigen Angriffen der israelischen Luftwaffe auf Ziele in Syrien –, daß der Judenstaat im Jahr 2017 allein die Grenzen seines Nachbarlandes Libanon sage und schreibe 1898 mal verletzte, davon in 602 Fällen zur See, 254 mal zu Lande und 1042 mal in der Luft. Dabei explodiert die Zahl der Grenzverletzungen förmlich – waren es im März noch 82 Fälle (pro Tag fast drei), so waren es im Dezember 186 Fälle, jeden Tag statistisch 6,2.
Diese Zahlen, die von den im Südlibanon stationierten UN-Blauhelmen bestätigt werden und von ihnen regelmäßig akribisch an das UN-Hauptquartier in New York weitergemeldet werden, finden sich in einer detaillierten Übersicht, die der deutsche NPD-Europaabgeordnete Udo Voigt am Donnerstag während einer eingehenden Besprechung mit dem libanesischen Verteidigungsminister Yacoub Riad Sarraf ausgehändigt erhielt. Voigt hielt sich im Rahmen einer Informationsreise der europaweit aufgestellten Partei Alliance for Peace and Freedom (APF) an der Spitze einer Delegation im Libanon auf und hatte dort Gelegenheit, sich außer beim Verteidigungsminister auch beim Oberkommandierenden der libanesischen Streitkräfte, General Joseph Aoun, bei örtlichen Vertretern der südlibanesischen 20.000-Einwohner-Gemeinde Qana sowie bei ranghohen Vertretern der UNIFIL-Blauhelme im Südlibanon ein Bild von der Situation zu machen. Zu vertiefenden Gesprächen kam es außerdem mit dem maronitischen Erzbischof der Diözese Baalbek, Hanna Rahmé, und Vertretern der Hisbollah im Beiruter Parlament, darunter dem schiitischen Abgeordneten Nawaf Moussawi. Lobgesänge auf den Friedenswillen Israels bekam der deutsche Europaabgeordnete dabei von keinem seiner Gesprächspartner zu hören. Die im Libanon gewonnenen Informationen werden bereits in nächster Zukunft Eingang in Udo Voigts Arbeit im Europaparlament finden.
Teilnehmer an der Besucherdelegation waren außer Udo Voigt dessen Referent, der Münchner Stadtrat Karl Richter, sowie Ján Mora und Andrej Medvecky von der slowakischen Ľudová strana Naše Slovensko (L´SNS). APF-Chef Roberto Fiore konnte wegen eines Wahlkampftermins in Italien nicht teilnehmen.
Berlin, 26.02.2018