Am 1. April 1815 wurde Otto von Bismarck in Schönhausen (Elbe) geboren.Bismarck studierte nach dem Abitur Rechtswissenschaften und trat in den Staatsdienst ein. Seinen Militärdienst leistete er als Einjährig-Freiwilliger zuerst beim Gardejägerbataillon und dann beim pommerschen Jägerbataillon Nr. 2 ab.
Der politische Aufstieg Bismarcks begann mit seiner Ernennung zum preußischen Gesandten beim Bundestag des Deutschen Bundes in Frankfurt am Main im August 1851. In dieser Stellung wurde ersichtlich, welche außergewöhnlichen politischen und diplomatischen Fähigkeiten Bismarck besaß.
Als während des preußischen Verfassungskonfliktes im September 1862 die Lage für König Wilhelm hoffnungslos erschien, rang sich Wilhelm zu der Entscheidung durch, Bismarck zum preußischen Ministerpräsidenten zu ernennen. Damit begann Preußens Aufstieg zur führenden deutschen Macht. Bismarck sollte bis 1890 die Geschicke Preußens und Deutschlands lenken.
Bismarck gelang bis zum August 1866 die Liquidation des Deutschen Bundes und die Bildung des Norddeutschen Bundes, der mit den süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg und Baden verbündet war. Im Sommer 1870 erklärte nach einer diplomatischen Niederlage das Kaiserreich Frankreich Preußen den Krieg. Entgegen den Erwartungen der Franzosen traten alle deutschen Staaten an die Seite Preußens. Österreich-Ungarn blieb entgegen den Wünschen Frankreichs neutral.
Der vom preußischen Generalstabschef Helmuth von Moltke ausgearbeitete Aufmarschplan der deutschen Streitkräfte wurde präzise umgesetzt. Eingeteilt in fünf Armeen griff das deutsche Wehrpflichtheer die gewaltige französische Berufsarmee an und vernichtete sie bis Oktober 1870. Nach seiner Gefangennahme Anfang September 1870 wurde Kaiser Napoleon III. gestürzt und die III. Republik ausgerufen. Die neue französische Führung versuchte mit schlecht ausgebildeten, ausgerüsteten und bewaffneten Volksaufgeboten vergeblich die deutschen Streitkräfte zu schlagen. Am Ende kapitulierten die Franzosen.
Mit der Proklamation des preußischen Königs Wilhelm I. zum Deutschen Kaiser am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal des Schlosses in Versailles war der Prozeß der deutschen Einigung abgeschlossen. Deutschland trug den Namen Deutsches Reich, hatte einen Kaiser, hatte mit Bismarck einen Reichskanzler, war ein Fürsten- und Städtebund, hatte einen Reichstag und war eine streng gewaltenteilige liberale Monarchie.
Bismarck gelang in den folgenden Jahrzehnten eine einmalige europäische Sicherheitsarchitektur. Weder vor noch nach ihm wurde in der internationalen Politik vergleichbares geschaffen. So war Bismarck der Schöpfer des Reiches und der Herr der Diplomatie. Seinen Nachfolgern gelang es nicht, sich in seinem einmaligen System einzurichten. Sie begannen sein Werk in der internationalen Politik zu zerstören.
Bismarck war nicht nur der Schöpfer des Reiches und der Herr der Diplomatie er war auch der Baumeister des modernen Sozialstaates. Der Eiserne Kanzler setzte gegen alle Widerstände die Sozialversicherungen durch. Diese weltweit beispielgebende Aufbauarbeit hat bis zum heutigen Tag Bestand. Auch wenn die Kapitalisten aller Länder sich bemühen die Sozialversicherungen zu beseitigen, besteht dieses Werk Bismarcks noch immer und sollte bis in alle Ewigkeit bestehen.
Berlin, den 01.04.2015
Stefan Lux, M. A.