Eigentlich hätte am heutigen Dienstag im Brüsseler Parlamentsgebäude im Beisein geladener Gäste, darunter auch zahlreicher Diplomaten, eine Ausstellung des deutschen Europaabgeordneten Udo Voigt unter dem Titel „Syriens Vermächtnis – die Wiege der Zivilsation“ eröffnet und bis Ende der Woche gezeigt werden sollen. Udo Voigt hatte im Juni 2015 mit einer Delegation der Alliance for Peace and Freedom (APF) Syrien und Libanon bereist. Den EU-Parlamentariern steht die Abhaltung solcher Ausstellungen aus Mitteln ihres Abgeordnetenbudgets routinemäßig zu; die einschlägigen Bestimmungen der Geschäftsordnung sehen vor, daß keine politischen Themen behandelt werden dürfen – für eine politische Institution wie das Europaparlament immerhin eine bemerkenswerte Vorschrift. Udo Voigt trug dem durch das kulturelle Sujet seiner Bilderschau Rechnung, ließ es sich aber nicht nehmen, einige der Verwüstungen zu dokumentieren, die syrische Rebellen- und Terrormilizen wie der „Islamische Staat“ (IS) am jahrtausendealten Kulturerbe des seit 2011 von einem blutigen Stellvertreterkrieg heimgesuchten Landes anrichteten.