Anfrage zur schriftlichen Beantwortung an die Kommission
Laut Europol (Bericht vom 22. Februar 2016, S. 11‐12) beantragten im Jahr 2015 85 482 unbegleitete Minderjährige Asyl in der EU. In etlichen EU-Mitgliedstaaten verschwänden unbegleitete Minderjährige aus Asyl‐ und Aufnahmezentren. In dem Bericht wird gewarnt, dass die Zahl der Menschen, die durch Zwangsarbeit oder sexuell ausgebeutet werden könnten, wächst und es dadurch voraussichtlich zu einer Zunahme der Ausbeutung dieser Personen kommen wird. In einem Interview mit der Zeitung The Observer hat Europol-Stabschef Brian Donald erklärt, dass im Jahr 2015 mindestens 10 000 unbegleitete Minderjährige verschwunden seien, nachdem sie illegal nach Europa eingereist wären(1). Es besteht begründete Sorge, dass diese Minderjährigen in die Hände von Kriminellen gefallen sind.
1. Was unternimmt die Kommission zur Bekämpfung der Schleuserkriminalität?
2. Ist die Kommission bereit, mit den lokalen Behörden in Asien und Afrika abgestimmte Maßnahmen auszuarbeiten, um gegen kriminelle Organisationen vorzugehen, die Menschen und insbesondere Kinder ausbeuten?
3. Beabsichtigt die Kommission, eine Untersuchung gegen Personen und Organisationen in Europa in die Wege zu leiten, die solche kriminellen Handlungen finanzieren?